Hochschule Heilbronn widerlegt Skepsis gegenüber Internet-Reiseportalen

München, den 12. Oktober 2016 (w&p) – Wie halten es die Hoteliers mit einem ihrer wichtigsten Vertriebswege? Dieser Frage ist das Heilbronner Institut für angewandte Marktforschung (H-InfaM) an der Hochschule Heilbronn auf Initiative des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) nachgegangen und hat das Verhältnis der Hoteliers zu den Internet-Reiseportalen, sogenannten Online Travel Agencies (OTAs) untersucht.

Die Studie zeichnet ein Bild überwiegender Zufriedenheit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Mit 68 Prozent der befragten Hoteliers sehen über zwei Drittel einen hohen bis sehr hohen Nutzen in der Vertriebskooperation mit den Internet-Reiseportalen, die rund 63 Prozent von ihnen mit „zufrieden“ oder sogar „sehr zufrieden“ bewerteten.

Befragt nach den wichtigsten Beweggründen für die Nutzung von Internet-Reiseportalen gaben insgesamt 78 Prozent der Hotels an, ihre Auslastung steigern zu wollen. 70 Prozent erhoffen sich davon eine bessere Auffindbarkeit. 69 Prozent schätzen die größere Reichweite durch die Online-Partner.

Eine Abhängigkeit von den OTAs zeigt sich jedoch in den Beweggründen nicht. Lediglich 20 Prozent sagten aus, dass sie die Internet-Reiseportale nutzen, weil es keine geeignete Alternative gebe. Das viel diskutierte Thema der Ratenparität wird nur von rund einem Drittel als ernstes Problem gesehen.

„Die Studie zeigt auf recht deutliche Weise, dass Hotels dem Vertrieb über die Internet-Reiseportale keineswegs hauptsächlich kritisch gegenüberstehen“, kommentiert VIR-Vorstand Michael Buller die Ergebnisse der Hochschule Heilbronn. „Vielmehr werden die OTAs mit Blick in die Zukunft als wichtiger Vertriebsweg gesehen, um die Reichweite bei den Kunden maßgeblich zu steigern.“

„Im individuellen Mix der Vertriebswege sind die Online-Portale demnach auch nicht mehr wegzudenken“, fügt Prof. Dr. Christian Buer von der Hochschule Heilbronn hinzu. „Etwa drei Viertel der Befragten schätzen deren Rolle für ihr Geschäft als wichtig oder sogar sehr wichtig ein.“

Damit ergänzen die OTAs die klassischen Vertriebskanäle wie Telefon, Brief/Fax/Email sowie die Reservierung auf der eigenen Website. In Zukunft wird die Bedeutung der verschiedensten Online-Kanäle im Verkaufsmix weiter zunehmen – so die Einschätzung von etwa 90 Prozent der befragten Hoteliers.

Befragt wurden im Rahmen der Studie insgesamt 459 Hoteliers. Zu 95 Prozent waren diese Entscheider – etwa drei Viertel auf Geschäftsführer-Ebene. Mit 87 Prozent fiel der weitaus größte Teil auf Privathotels mit einer gleichmäßigen Verteilung über Deutschland. Insgesamt spiegeln die Ergebnisse insbesondere mittelständische Betriebe in mittelgroßen Städten wider.

Studienergebnisse zum Download.

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2 thoughts on “Hochschule Heilbronn widerlegt Skepsis gegenüber Internet-Reiseportalen”

  1. Die Ergebnisse sind nicht überraschend. Es ist sicher jedem klar das Otas im Marketingmix eine bedeutende Rolle spielen. Jedem, dem bewußt ist, daß Verkauf Geld kostet, sind Otas , nach dem Durchgreifen des Kartellamtes normale Geschäftspartner und Marktmitspieler.

    Leider läuft die Zusammenarbeit zwischen Hotels und Otas aus dem Ruder.

    Momentan wird sehr aus dem Auge verloren, wie die Otas, um Ihren Kunden zusätzliche Services zu bieten, zusätzliche Arbeitsleistungen auf Hotels umzuwälzen.

    Früher: Buchung kam von OTA, Gast kam, zahlte Bar, Karte oder KÜ.

    Heute: Buchung kommt, dazu mehrere Anhänge oderFaxe für besondere Zahlungsarten.
    Kreditkartendaten kommen ins Haus: will ich nicht
    Kreditkartendaten müssen manuell zum kassieren eingegeben werden, kostet Zeit, will ich nicht
    Rechnungen sollen verschickt werden, entweder an Ota oder Firma oder auch beide- das muss registriert, beachtet und manuell eingegeben werden.

    Ich frage mich: Gehts noch – Folge: die Preisdifferenz zwischen einer Buchung bei mir auf der Homepage und OTA sind 7 € – denn diese zusätzliche Verwaltungsarbeit, die ich leiste muß gezahlt werden.

    Mit wäre lieber wir kämen wieder zu den früheren unkomplizierten und billigeren Verhältnissen.

    Die OTAS haben momentan, in ihrem Verdrängungswettbewerb um Großkunden den Blick für das Machbare und Sinnvolle absolut verloren.

    Ist ja wie immer, keiner in unserer Branche sagt was.

    Man Stelle sich vor:
    Peek und Cloppenburg verkauft einenPullover für 80 € und hat dazu mehrere Mails oder Faxe zu bearbeiten, Kreditkarten manuell einzugeben, diese Daten dann sicher zu verwalten.

    Oder Ihre Frau geht zum Friseur, auch 75 € und dann hat der Friseur diesen Verwaltungsaufwand.

    Ich sehe mir das Fassungslos an, die Zusammenarbeit mit Tourismarketing, die sind mit die Übelsten, habe ich schon beendet.

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