Guter Rat ist teuer

Man kann es sehen, wie man will: Meiner Meinung nach ändern sich die Parameter, um Erfolg zu haben, heute so schnell, dass man oftmals gar nicht mehr nachkommt. Egal welchen Bereich man sich anschaut, ständig kommen neue Player auf den Markt, ständig neue Mitbewerber, neue Produkte, es gibt neue Anforderung an die Führung eines Unternehmens usw.. Auch die Hotelindustrie steht vor dieser Herausforderung. Was also passiert, wenn jemand Rat sucht? Es wird XING durchsucht, es wird das linkedIn durchsucht, es wird im Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis gefragt, ob man nicht jemanden kennt, mit dem man sich mal „unterhalten“ kann, der einem weiterhilft.

Nun sind heute viele der sogenannten „Experten“ unterwegs. Es gibt Qualitätsexperten, Distributionsexperten, Social-Media-Experten, Verkaufsexperten, F&B Experten…gerade in der Hotellerie kann man sich vor großen Titeln kaum retten. Meistens reicht die Größe einer Visitenkarte gar nicht aus, um die ganzen Titel darstellen zu können. Schlimmer aber noch: Experte ist kein geschützter Begriff, somit kann sich also jeder einfach mal Experte nennen.

Ob man wirklich etwas gelernt hat und der vermeintliche Experte nachhaltiges Wissen vermitteln konnte, was dann auch erfolgreich in der Praxis umgesetzt wurde, merkt man oftmals erst hinterher. Am Ende ist es aber wie überall: Die Qualität setzt sich durch und man erkennt relativ schnell, wenn man mehrmals mit einem vermeintlichen Experten spricht, ob das nachhaltig und erfolgreich ist  – oder auch nicht.

Wenn man aber einen Rat oder sich mal eben unterhalten will, dann kontaktiert man oftmals nicht zuerst Berater oder ähnliches, sondern man spricht mit Kollegen oder mit jemandem, der einem empfohlen wurde. Wenn man kontaktiert wird, hilft man natürlich gerne. Wenn man allerdings merkt, dass man immer öfter darum gebeten wird, einen Rat zu geben, eine Strategie zu bewerten, usw., dann kommt man kaum noch dazu, seine eigene Arbeit zu bewältigen. Auch habe ich manchmal das Gefühl, dass einige Leute es gar nicht zu schätzen wissen, da es ja quasi kostenlos, ein Gespräch unter Kollegen ist.

Nun sagt ein alter Spruch: „Was nichts kostet, dass hat auch keinen Wert“. Ich finde aber, dass Erfahrungen und gute, aktuelle und fachbezogene Informationen einen unschätzbaren Wert haben. Da auch ich immer wieder angesprochen werde, ob ich helfen oder einen Rat geben kann, bin ich auch ein wenig in Zeitbedrängnis gekommen. Neulich hatte ich schon richtigen Stress mit jemanden, der mich anrief und sagte „Mann, nun stell dich mal nicht so an. Ich will doch nur was wissen, du kannst dich doch mal eben 30 Minuten mit mir unterhalten“.  Nein, dass kann ich nicht mehr! Schon gar nicht kann und will ich das leisten, wenn jemand nicht die Wertschätzung dafür hat und nur Informationen ziehen will. Das ist einseitig und macht keinen Spaß.

Das Thema ist aber etwas, was nicht nur mich beschäftigt. Gestern Abend saß ich mit einem befreundeten Hindu-Mönch (www.dandapani.org) zusammen und er berichtete mir von einem ähnlichen Thema. Die Leute wollen ihn wegen allem anrufen, kontaktieren und mal eben einen Rat bekommen. Er kann das aber nicht mehr leisten. Ein weiterer Bekannter kam zu unserem Gespäch dazu und sagte, dass er das ganz einfach gemacht hat: clarityEs gibt eine neue Seite im Netz, die heißt Clarity. Das ist quasi ein Expertennetzwerk. Über 10.000 Experten sind dort bereits registriert und wenn man einen hochwertigen und qualifizierten Rat will, dann kann man dort nach jemandem suchen. Man vereinbart einen Telefontermin, spricht miteinander und die Abrechnung erfolgt pro Minute. Er habe sich dort auch als Experte registriert und wenn nun jemand seinen Rat wolle, dann schicke er demjenigen den Link zu Clarity, so dass über Clarity ein Termin vereinbart wird.

Einfaches System: Die Leute die nicht bereit sind zu bezahlen, fallen sofort raus. Die anderen Menschen gehen extrem gut vorbereitet in das Gespräch (weil sie jetzt erfahren, dass Zeit wirklich Geld ist). Und: Er hat seinen Stresslevel erheblich reduziert. Das Schöne daran: Das Geld, was er über Clarity einnimmt, spendet er komplett. clarity profil mmnEr will das Honorar gar nicht haben, sondern nur noch Gespräche mit Menschen führen, denen es etwas wert ist, mit ihm zu sprechen. Vor allem, wenn er diese Menschen kaum kennt. Ich habe mir das auch gleich angeschaut und gedacht: Das ist spannend, das mache ich auch. Hier ist mein Profil. Sollte in Zukunft jemand meinen Rat brauchen, kann er sich den gerne einholen und unterstützt dazu noch einen guten Zweck. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, oder was sagt ihr ?

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