Das Ende des „Vote Now“-Gewinnspiels

Vor einigen Wochen erreichte uns eine nett gemeinte E-Mail eines Hotel-Kollegen aus Syke. Er machte uns auf einen Artikel im Internet aufmerksam: Thema: Abmahnungen für Schleichwerbung und gekaufte Bewertungen.

Mit zunehmender Bedeutung von Nutzerbewertungen steigt die Lust, ihnen etwas “nachzuhelfen” – sei es durch eine Hilfeleistung von Freunden und Mitarbeitern, deutliche Hinweise oder mit kleinen Geschenken für die Kunden. Doch wer zu sorglos handelt, riskiert eine Abmahnung von Konkurrenten samt teurer Vertragsstrafe.

Seit Gründung des prizeotel Bremen-City haben wir das sogenannte „Vote Now“-Gewinnspiel. Gäste, die uns im Internet bewerten, haben die Chance, einen iPod zu gewinnen. Der glückliche Gewinner wird einmal im Monat nach dem Zufallsprinzip ausgelost – völlig egal, ob uns der Gast gut oder schlecht bewertet. Wir wollen damit – wie es so schön heißt – einen Anreiz zur Bewertungsabgabe setzen.

Nach der E-Mail des Kollegen und der Lektüre des Artikels haben wir vorsorglich Rücksprache mit unserer juristischen Abteilung gehalten. Das Fazit: Tatsächlich ist diese Art von Gewinnspiel kritisch. Das Oberlandesgericht Hamm hat vor kurzem entschieden, dass es irreführend sei, wenn Kunden Vergünstigungen oder Geschenke für Bewertungen erhalten. Dahinter steckt der Gedanke, dass potenziell „geschönte“ Bewertungen entstehen können, was dann für den Leser nicht klar ist. Das Urteil des Gerichts geht sogar so weit, dass eine Irreführungsgefahr bestünde. Das bedeutet, dass sich ein Gast eventuell psychologisch dazu verleitet sieht, eine bessere Bewertung abzugeben, um größere Chancen auf den Gewinn zu haben.

Da wir nicht wollen, dass in einer Bewertung der Satz

„Mit dieser Bewertung nehme ich am „Vote Now“-Gewinnspiel von prizeotel teil, bei dem monatlich ein Sachpreis zu gewinnen ist.“

steht, beziehungsweise wir das auch nicht kontrollieren können, werden wir ab sofort auf das Gewinnspiel verzichten. Sehr, sehr schade, aber scheint doch das Gesetz wieder den schlimmstmöglichen Fall zu regeln. Einige haben es wohl übertrieben und Abkürzungen zum Erfolg gehen wollen. Das nimmt damit uns und den vielen ehrlichen Votern den Spaß.

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