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Loyalty Rates und deren Darstellung in den Metasearch Engines

Loyalty Rates und die Metasearch Engines

Hotels sollten nicht mit ihren Loyalty Rates als Bestpreise in Metasearch Engines werben, wenn diese nicht allgemein verfügbar sind.

Auf einen Facebook Post von so geht Hotel heute, wo es um die Insolvenz des Tavel StartUps Dreamcheaper ging, kommentierte jüngst Johannes Fuhr wie folgt:

 

„Der Wettbewerb im Online Travel ist einfach sehr intensiv“.

 

Wie recht er doch hat, denn die oftmals nur noch von Quartalszahlen getriebenen Reisevermittler handelten und handeln allesamt nach dem Motto „Umsatz um jeden Preis“. Dazu gehört u.a. auch, mit falschen und irreführenden Preisen zu werben.

Dass sich nunmehr auch Hotels an dieser kurzsichtigen wie rechtswidrigen Praxis beteiligen, ist ein weiteres und untrügliches Zeichen für den immer rauer werdenden Wettbewerb um Gäste und deren Daten, vor allem in den großen deutschen Destinationen. So gab Melia Hotels unlängst bekannt, einen unterschiedlichen Preis für jeden einzelnen Hotelkunden anzeigen zu wollen.

Und wer als Hotelprofi auf einer Metasuchmaschine wie der Google Hotelsuche oder Tripadvisor nach Angeboten für Melia-Hotels sucht, dem wird schnell die scheinbar jetzt schon konsequente Preisgestaltung ins Auge springen. Melia nimmt für sich in Anspruch, in der Regel den besten, also niedrigsten Preis anzubieten. Das sind allerdings auch gerne einmal deren Loyalty Rates.

Klickt der Gast auf den niedrigen hauseigenen Melia-Preis, so wird er auf die Website von Melia geführt, auf der er seine Buchung abschließen kann.

Was Melia dem Gast jedoch verschweigt und auch auf der Website nicht hinreichend erläutert ist, dass der Gast diesen Preis (Loyalty Rates) nur erhält, wenn er zugleich Mitglied bei „Melia Rewards“, dem datenintensiven Kundenbindungsprogramm von Melia wird.

Eine bewusste Entscheidung trifft der Gast hierfür nicht, denn weder wird an dem günstigen Preis über die Sammlung von Werbedaten aufgeklärt, noch kann sich der Gast per opt-out der erzwungenen Voreinstellung entziehen.

Ein solches Verhalten mag zwar die Teilnehmerzahlen von MeliaRewards anschieben, es ist jedoch in vielerlei Hinsicht rechtswidrig:

  1. Erstens müssen die beworbenen Preise überhaupt in relevantem Umfang vorrätig sein, bereits daran mangelte es bei Melia.
  2. Zweitens darf man nicht mit Bestpreisen werben, wenn diese nicht allgemein verfügbar sind, sondern vom Abschluss eines weiteren Vertrages über ein Kundenbindungsprogramm abhängen.
  3. Drittens darf man Kunden nicht automatisch in ein Loyalty-Programm zwingen und deren Daten dann ohne weitere Einwilligung für Werbezwecke nutzen.

Gegen alle diese drei Punkte hat Melia verstoßen, das Landgericht Berlin hat diese Praxis dann auch folgerichtig wegen zahlreichen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht untersagt. Die Post vom Gericht ist entsprechend auf dem Weg nach Mallorca.

Wie also bereits am 17.12.2017 geschrieben, setzen wir uns bei prizeotel intensiv in diesem Bereich mit den Marktteilnehmern und dem Wettbewerb auseinandersetzen. Mit der dargestellten Arbeitsweise fügt uns Melia im Wettbewerb in Hamburg unternehmerisch Schaden zu und wir haben somit entsprechend reagiert. Und genau das ist auch eine der Aufgaben von Constantin Rehberg. Unserer neuer CDO und Verantwortliche für die Digitalisierung setzt somit – in Verbindung mit der uns betreuenden Kanzlei spirit Legal – erste Zeichen.

Digitalisierung ist treibende Kraft unserer Zeit

Die Digitalisierung ist die treibende Kraft unserer Zeit und das Defizit unserer Branche ist mindestens so evident wie der Fachkräftemangel.

Allein durch ihre Pagenmentalität ist die Hotellerie viel zu oft schicksalsergeben. Es wird andauernd nur über das Ob diskutiert, anstatt die Energie ins Wie zu kanalisieren. Wir haben Riesenprobleme und sollten anfangen diese zu lösen. Im Zuge des steigenden Wettbewerbs, geht es nicht nur darum das bessere Produkt und eine bessere Qualität abzuliefern. Es geht auch darum, sich dagegen zu wehren, dass sich ein Marktteilnehmer oder Wettbewerber Vorteile verschafft, in dem er einfach nicht ordentlich arbeitet und nicht den gesetzlichen Anforderungen entspricht.

In meinen Augen kann es nicht sein, dass die Unternehmen, die sich mit viel Aufwand und hohen Kosten an die Umsetzung und Einhaltung der Auflagen halten am Ende immer die Dummen sind.

Bei prizeotel werden wir uns daher noch intensiver in diesem Bereich mit den Marktteilnehmern und dem Wettbewerb auseinandersetzen. Sollten wir feststellen, dass uns bestimmte Arbeitsweisen unternehmerisch Schaden zufügen, werden wir entsprechend reagieren. Genau das wird auch eine der Aufgaben von Constantin Rehberg (ab 01.01.18 unser neuer CDO und verantwortlich für die Digitalisierung) sein. Er wird sich gleich am Anfang (gemeinsam mit Peter Hense von Spirit Legal) darum kümmern, dass wir von Portalen wie HolidayCheck und TripAdvisor runterkommen. Diese Bewertungsportale haben überhaupt keinen Mehrwert mehr für uns. Als Leser der einzelnen Bewertungen kann ich doch überhaupt nicht nachvollziehen, wie der jeweilige (meist anonyme) Bewerter tickt. Somit weiß ich doch gar nicht, ob dieser meine Anforderungen an ein Hotel teilt. Hier wird mit einer Kanonenkugel auf Spatzen geschossen. Das alles geht heute schon viel besser und effizienter. Darüber hinaus passt uns auch die Nutzung unseres Markennamens auf den Plattformen nicht.

Ich bin mir sicher, dass diese Vorgehensweise nicht gerade populär ist. Nur bin es auch mehr als leid, dass unser Unternehmen durch die nicht korrekten Arbeitsweisen der Marktteilnehmer und Wettbewerber Nachteile erleidet.

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