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Hotelmarkt Deutschland 2017

Hotellerie weiter auf Wachstumspfad

Nach einem erfolgreichen Jahr 2016 blickt die Hotellerie in Deutschland mit Zuversicht auch auf das laufende Jahr. Mit 279,6 Millionen Übernach- tungen in den Hotels, Gasthöfen und Pensionen meldet die Branche für 2016 einen neuen Bestwert und ein Plus von 2,8 Prozent. Der Netto- umsatz stieg nominal um 4,1 Prozent (real 2,4 Prozent) auf 25,9 Milliar- den Euro. „Damit verzeichnen wir das siebte Rekordjahr in Folge. Die Hotellerie profitiert von der robusten Konjunktur und Konsumfreude im Land sowie vom anhaltenden Boom des Deutschlandtourismus“, erklär- te Otto Lindner, Vorsitzender des Hotelverbandes Deutschland (IHA), am Mittwoch in Berlin. Angesichts der weiterhin günstigen gesamtwirtschaftlichen Lage rechnet der Verband für das laufende Jahr erneut mit einem Übernachtungsplus von rund zwei Prozent. Zugleich verweist der Hotelverband auf eine Vielzahl ungelöster Probleme. Steigende Kosten, wachsende Kapazitäten, unfaire Marktpraktiken im Online-Vertrieb und zunehmende Wettbewerbsverzerrungen sorgen die Hoteliers.

Das Reiseland Deutschland liegt nachhaltig im Trend: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stieg die Zahl der Übernachtungen inländischer Gäste in Hotels, Hotels garnis, Gasthöfen und Pensionen 2016 um 3,2 Prozent auf 213,7 Millionen. Darüber hinaus zieht Deutschland immer mehr internationale Gäste an. Mit insgesamt 65,9 Millionen Übernachtungen (Vorjahr: 64,9 Millio- nen) trugen die Übernachtungen aus dem Ausland erheblich zum erfreulichen Gesamtergebnis bei, auch wenn die Wachstumsrate mit einem Plus von 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (+5,8 Prozent) deutlich geringer ausfiel.

Als Ergebnis der steigenden Nachfrage haben sich 2016 alle Kennzahlen des Hotelmarktes positiv entwickelt. Laut aktuellem Branchenreport des Hotelver- bandes „Hotelmarkt Deutschland 2017“ betrug die durchschnittliche Zimmer- auslastung 71,0 Prozent, ein leichtes Plus von 0,9 Prozent im Vorjahresver- gleich. Die Netto-Zimmerpreise (ohne Frühstück, ohne Mehrwertsteuer) erhöh- ten sich um 3,5 Prozent auf 93 Euro. Zum Vergleich: In Europa stiegen die Zimmerpreise insgesamt um 0,8 Prozent auf 94 Euro. Die deutschen Hotel- preise liegen damit nur noch leicht unter dem europäischen Durchschnitt. Der Zimmerertrag (RevPAR) der deutschen Hotels erreichte 66 Euro (Vorjahr: 63 Euro). Dies entspricht einem Anstieg von 4,4 Prozent. (Diese Daten basieren auf dem Hotelbenchmark der MKG Group, die Angaben von über 1.100 Hotels in Deutschland mit mehr als 180.000 Zimmern auswertet.)

Trotz bestehender Überkapazitäten an einigen Standorten zeigt sich die Hotel- lerie weiterhin investitionsfreudig. Für die nächsten drei Jahre sind bundesweit 571 Neu-, Um- und Ausbauten geplant (Vorjahr: 517). Werden alle angekündigten Hotelbauprojekte auch realisiert, drängen weitere 85.115 zusätzliche Hotelzimmer (Vorjahr: 74.726) auf den deutschen Hotelmarkt.

Mitarbeiter gewinnen und langfristig binden

Einhergehend mit den guten Umsätzen stiegen auch die Beschäftigtenzahlen. Zum Stichtag 30. Juni 2016 waren laut Bundesagentur für Arbeit im Beherber- gungsgewerbe 298.468 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies entspricht einem Zuwachs von 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahres- zeitraum. Die Gesamtwirtschaft verzeichnete im gleichen Zeitraum ebenfalls ein Beschäftigungsplus von 2,0 Prozent.

Die Sicherung des steigenden Arbeits- und Fachkräftebedarfs bezeichnete der Hotelverbandsvorsitzende als eines der wichtigsten Zukunftsthemen der Bran- che. „In Zeiten des demografischen Wandels und sinkender Bewerberzahlen sind wir alle aufgerufen, zum einen weiterhin in die Qualität der Ausbildung zu investieren und zum anderen unseren Teams unsere Wertschätzung und Anerkennung noch deutlicher zu zeigen. Wo Flexibilisierungsspielräume in unserer Arbeitswelt bestehen, sollten wir diese auch konsequent nutzen.“

Bürokratie und Kosten senken

Der Hotelverband warnte davor, die positiven Umsatz- und Beschäftigungsentwicklungen durch immer neue Auflagen und Steuern abzuwürgen. „Kommunale Bettensteuern, an denen einige Städte und Gemeinden leider immer noch festhalten, sind kontraproduktiv, unverhältnismäßig, ungerecht und unse- rer Auffassung nach auch verfassungswidrig“, erklärte Lindner. Zusammen mit dem DEHOGA Bundesverband unterstützt der Hotelverband die Klagen dreier Hoteliers vor dem Bundesverfassungsgericht, das als höchstrichterliche Instanz hoffentlich noch in diesem Jahr für Rechtsklarheit sorgen wird.

Zusätzliche Belastungen drohten der Hotellerie durch die anstehende Umsetzung der Pauschalreiserichtlinie in deutsches Recht. Nach massiver Kritik des Hotelverbandes hat das Bundesjustizministerium an den für die Branche we- sentlichen Stellen nachgebessert. Dies betrifft insbesondere die Streichung des § 651u BGB-RefE, wonach selbst Einzelleistungen wie eine reine Hotel- übernachtung dem Pauschalreiserecht unterworfen worden wären. Der Ver- band hofft, dass die Große Koalition dieser Linie auch bei den abschließenden Beratungen im Deutschen Bundestag nun treu bleibt.

Fairen Wettbewerb in Zeiten der Digitalisierung sichern

Ein weiteres Handlungsfeld des Hotelverbandes stellt die alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche durchdringende Digitalisierung dar, die der Hotelverband als Akteur mitgestalten will. „So lobt der Hotelverband bereits zum zweiten Mal einen mit 125.000 Euro dotierten Branchenaward für Start-ups aus, den die Mitglieder im Rahmen des IHA-Jahreskongresses am 13. Juni in Hamburg ebenso vergeben werden wie die Auszeichnung der Produktinnovation des Jahres der Preferred Partner des Hotelverbandes“, kündigte Lindner an.

Auf der Prioritätenliste des Verbandes ganz oben steht in diesem Kontext auch die Stärkung des Direktvertriebs der Hotellerie. „Über den europäischen Dachverband HOTREC hat der Hotelverband die Kampagne ‚Direkt Buchen‘ gestartet, um die Vorteile des unmittelbaren Kontakts zwischen Gast und Gastgeber gerade auch im digitalen Zeitalter zu unterstreichen“, berichtete der IHA-Vorsitzende. Alle Hoteliers, die an der Kampagne teilnehmen wollen, können sich das kostenfreie „Direkt Buchen“-Logo über die Website www.book-direct-shop.eu/de herunterladen und in ihre Gästekommunikation einbauen.

 

Der Hotelverband setzt sich in diesem Kontext auch weiterhin konsequent gegen wettbewerbswidrige Praktiken in der Distribution zur Wehr. „Online- Buchungsportale sind laut einer aktuellen Verbandsuntersuchung mit einem Buchungsanteil von 25,2 Prozent zum inzwischen bedeutendsten Buchungskanal geworden“, erläuterte Lindner. „Angesichts der enormen Marktmacht der Buchungsportale begrüßen wir das Einschreiten des Bundeskartellamtes ge- gen wettbewerbsbeschränkende Meistbegünstigungsklauseln von HRS und Booking.com außerordentlich. Wir setzen fest darauf, dass die Untersagungsverfügungen der Wettbewerbshüter auch den anhängigen gerichtlichen Überprüfungen standhalten werden.“

Politischen Handlungsbedarf sieht der Hotelverband zudem im Bereich der so genannten „Sharing“ Economy. „Das derzeitige Rechtsvakuum in vielen Städten und Gemeinden bei der tageweisen Vermietung von Privatapartments geht auf Kosten der Verbraucher, Anwohner und Steuerzahler und verzerrt den Wettbewerb zur stark reglementierten Hotellerie“, machte Lindner deut- lich. „Der Gesetzgeber ist gefordert, hier für ein level playing field zu sorgen: Gleiche Rechten und Pflichten für alle Marktteilnehmer, egal ob neu oder etabliert, ob analog oder digital, gleiches Schutzbedürfnis für alle Gäste.“

Um die Chancen der Digitalisierung im Interesse der Gäste und der touristischen Regionen in Deutschland auch wirklich nutzen zu können, erwartet der Hotelverband von den politischen Entscheidungsträgern auf allen Ebenen einen hochwertigen und flächendeckenden Ausbau der Breitbandabdeckung in Deutschland. „Auch ein veritabler Befreiungsschlag beim mehr als lästigen Thema ‚öffentliches WLAN-Angebot‘ bezüglich Störerhaftung, Unterlassungs- ansprüchen und Netzsperren ist mehr als überfällig“, bringt Lindner die Erwartungshaltung der Branche auf den Punkt.

Ein kleines Dankeschön zur Direktbuchung kann fatale Folgen haben

Mein letzter Blogbeitrag, in dem ich u.a. die provokante These aufstellte, dass einige Hotels doch den Onlinevertrieb den Profis  überlassen sollten, wird mittlerweile oft und kontrovers diskutiert und das ist auch gut so.  Denn genau dafür steht der Blog und die Beiträge. Sie sollen zum Nachdenken anregen und die Diskussionen sollen der Hotellerie helfen.  Denn Aufklärung und Know-how in der breiten Masse hilft jedem und ist nur förderlich für unsere Branche. Je mehr Know-how, desto besser geht es der Hotellerie.  Das Interview des von mir geschätzten Uli Pilau zu diesem Thema ist sehr gut und interessant, einfach hier einmal reinhören.

Spannend bei den Diskussionen ist allerdings, dass oftmals der ganzheitliche Blick auf das Thema – oder anders, die holistische Betrachtung – fehlt.  Vor ein paar Tagen philosophierte die Revenue-Managerin eines Luxus-Hotels aus der Fachbrille ihrer Abteilung in ihrem Blog, dass Hotels zum Beispiel mit einem kleinen „Dankeschön“ die Direktbuchungen forcieren sollten.  Zitat: „Ein kleines ‚Dankeschön‘ für eine Direktbuchung (Gutschein, Upgrade, Flasche Wasser etc.) ist dabei ein durchaus probates Mittel…“. Das ist in etwa so als würde man den Hotels sagen: Macht doch einmal ein Mailing und schreibt alle Kunden eurer Datenbank an – ohne dabei auf double opt-in hinzuweisen.  (Grüße an Dr. Michael Toedt an dieser Stelle).  Und zu der Ad-Words Problematik vieler Hotels und den daraus resultierenden Kosten wird gar nichts gesagt. Genau das meine ich, wenn ich sage, dass der ganzheitliche Blick fehlt.  Die Dame weiß es vielleicht nicht besser und bei vielen Kolleginnen und Kollegen scheint das gelebte Praxis zu sein, aber das „kleine Dankeschön“ ist steuerrechtlich nicht sauber und bei der nächsten Umsatzsteuersonderprüfung bekommt das jeweilige Hotel richtig Probleme.

Dass dann auch noch der – im Übrigen von mir ebenfalls sehr geschätzte Newsletter hoga-um-Acht so einen Beitrag ungefiltert aufnimmt, zeigt das Dilemma.  Denn genauso verdutzt, wie wahrscheinlich jetzt einige Leser, guckte auch die Geschäftsführerin einer Hotelkooperation als ich das Thema im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der ITB im März 2015 bereits ansprach.  Schauen Sie sich einmal den Beitrag ab 04:50 Min. an. Da kommt das Thema auf und wird ganz gut erklärt. Dieses gefährliche Halbwissen, das sogar innerhalb der Verbände (insbesondere einige DEHOGA Landesverbände, aber auch andere sog. Fachverbände geben bei diesen und anderen Themen immer wieder ihren fachlichen Offenbarungseid ab) grassiert. Vor  allem die einseitige Betrachtung der Dinge, allein aus der jeweiligen Fachbrille heraus, ist, was unserer Branche schadet, da es keine einheitliche und gesetzlich saubere Vorgehensweise gibt.  Einige würden gut daran tun, ein wenig intensiver den Newsletter des IHA – Hotelverband Deutschland zu lesen. In diesem sind viele dieser Punkte erfasst und so trägt der Newsletter zur Aufklärung bei, ebenso wie hoffentlich dieser Blogbeitrag.

Die Entwicklung der Billigflieger in Hamburg und Bremen – ein lachendes und ein weinendes Auge

Am Wochenende titelte das Hamburger Abendblatt: „So viele Billigflüge ab Hamburg wie noch nie“. Eine Schlagzeile, die ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zur Kenntnis genommen habe. Während bislang Flughäfen wie Hannover, Bremen und Lübeck die Verbindungen mit den niedrigsten Preisen boten, schnitt jetzt vielfach Hamburg am günstigsten ab. Die angeblichen Gründe für den Wandel sind unter anderem die Ansiedlung weiterer Budget-Airlines in Hamburg. Dass die Lufthansa immer mehr Strecken ihrer Tochter GermanWings überträgt, zählt auch dazu. Ebenso wird Easyjet ab Ende März 2014 in Hamburg eine Basis mit 15 neuen Strecken einsetzen.

So weit, so gut. Natürlich freue ich mich im Hinblick auf die Eröffnung unseres prizeotel Hamburg-City darüber. Allerdings setzt das natürlich auch massiv die irische Fluggesellschaft Ryanair unter Druck, die für ihre Standorte in Bremen und Lübeck auch Gäste aus Hamburg lockt. Eine Entwicklung die Ryanair weiter massiv zusetzen dürfte. In dem Artikel wiederum bringt es Martina Noß, Branchenexpertin bei der Nord/LB, auf den Punkt: „Wettbewerber von Ryanair haben ihr Produkt stark den Wünschen der Fluggäste angepasst, das hierdurch entstehende Preis-Leistungs-Verhältnis wird von vielen Kunden als attraktiver angesehen“.

Überlegt man sich, dass Ryanair wahrscheinlich der Hauptfaktor des touristischen Übernachtungsaufkommens der Stadt Bremen ist, erklärt sich auch mein weinendes Auge. Meine Heimatstadt Bremen hat dieses Jahr bereits drei neue Hotels (berücksichtig man man nicht den Markenwechsel von Hilton zu Radisson) bekommen. In den kommenden 18 -24 Monaten kommen noch weitere Hotels hinzu, so dass die Kapazitäten mit den drei neuen Hotels eingerechnet dann insgesamt um mehr als 1.200 Zimmer (Zimmer nicht Betten, aber auch darüber wurde schon einmal geschrieben) steigen werden. Wenn diese neuen Zimmer nur mit 60% ausgelastet werden wollen, dann wären das knapp 250.000 zusätzliche Übernachtungen. Ein Anstieg der bisherigen Übernachtungszahlen von mehr als 25%.

In 2012 wurde die Anzahl der Übernachtungen im Verhältnis zum Vorjahr mit 0,1% übertroffen. Zwar ein Rekordwert, da es noch nie so viele Übernachtungen in Bremen gab, dennoch kein Grund zur Freude bei den zukünftigen Entwicklungen. Ich habe schon früh genug gemahnt, dass man als Hotels die Umsätze, nicht aber die Belegung zur Bank bringt, interessiert hat es anscheinend nicht wirklich jemanden. Der Zusammenhalt in der Hotellerie in Bremen ist so löcherig wie ein Schweizer Käse, die Tourismuszentrale sonnt sich in ihren vermeintlichen Erfolgen, keiner hat wirklich Interesse daran, einmal zusammenzurücken, Dinge zu hinterfragen und Vorgehensweisen neu aufzustellen und zu optimieren.

Zu allem Überfluss kommt dann noch die unsägliche Matratzenmaut (Bettensteuer), die in anderen Städten wie Köln längst gescheitert ist. Am Ende wird es kommen, wie es so oft kommt: Der Druck auf die ohnehin schon niedrigen Preise wird sich verstärken. Das einzige Mittel, was viele Hoteliers kennen, um Nachfrage zu generieren heißt „Preise runter“. Bei steigenden Neben-, Personal- und Distributionskosten ist das Ergebnis vorhersehbar. Zumindest gibt es ein Hotel in Bremen (Park Hotel), das uns schon einmal vorgemacht hat, was das in der letzten Konsequenz bedeutet. Ich bin gespannt, wer der Nächste sein wird und kann jedes Meeting mit dem Oberthema: „Wir wollen das Image der Hotellerie als Arbeitgeber verbessern“ überhaupt nicht mehr ernst nehmen. Denn im gleichen Atemzug wie die Preise gedrückt werden, werden auch die Personalkosten reduziert.

Mein Fazit: Die Hotellerie als solches gibt es nicht mehr. Es gibt nur erfolgreiche Produkte und Konzepte und es gibt den Rest. Die Überkapazitäten werden mit Sicherheit wieder reguliert, denn durch die Transparenz des Internets spielt die Dienstleistung und die Atmosphäre im Hotel mehr denn je eine entscheidende Rolle. Wie soll da gute Qualität abgeliefert werden, wenn ich durch die niedrigen Preise zu wenig Geld einnehme? Ich wiederhole mich gerne: Die Hotellerie ist ein „Peoples Business“. Wir arbeiten mit Menschen für Menschen. Wenn ich die Menschen in meinem Hotel schlecht behandel, muss ich mich nicht wundern, wenn keine Gäste in mein Hotel kommen wollen.

Um so mehr freue ich mich, dass wir es ins Finale und unter die letzten drei Kandidaten für den Branchenaward „Leaders of the Year“ in der Kategorie „Arbeitgeber des Jahres 2013“ des Fachmagazins Rolling Pin geschafft haben. Es ist eine Bestätigung unserer nachhaltigen und konsequenten Werteorientierung und nicht eben nicht der kurzfristigen Profitoptimierung.

Bye Bye Zimmerservice? New Yorker Hilton stellt den Room-Service ein

Seit Samstag bin ich wieder in New York City, um mich mit unserem Designer Karim Rashid und seinem Team zu treffen. Es gibt viele Dinge zu diskutieren und persönlich nutze ich diese Trips auch immer, um mir neue Konzepte, Businessmodelle, Marketingideen, Entwicklungen, etc. anzusehen, mich aber auch mit Leuten zu treffen und zu hören, wie Märkte sich entwickeln. Alles in allem erwarte ich mal wieder einen inspirierenden Erfahrungsaustausch auf allen Ebenen. Somit werde ich in den kommenden Tagen sicherlich das eine oder andere posten, was ich persönlich spannend und interessant finde.

Anfangen möchte ich mit einer Presse-Info, die Hilton heute herausgegeben hat und von der ich schon gehört hatte. Man mag es kaum glauben, aber das „New York Hilton Midtown„, mitten in Manhattan, wird ab August seinen Zimmerservice einstellen und den Gästen in der Lobby ein Konzept zum mitnehmen offerieren. Auf der Website gibt es folgenden Hinweis:

hilton pressemeldung

Wir kennen das ja schon vom „Courtyard by Marriott„, die mit „The Market“ einen „24-Stunden-Minimart“ anbieten, in dem rund um die Uhr Gegenstände des Reisebedarfs, Snacks und Getränke gekauft werden können. „Herb n’ Kitchen“ wird das Konzept dann bei Hilton heißen und sorgt jetzt schon für reichlich Diskussion. Für mich zeigt es, dass Hotelkonzepte heute immer mehr verschwimmen, dass die Ausrichtung immer hybrider wird und kein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Ständig muss man sein Produkt dem Markt und wohl auch den Kosten anpassen und ich frage mich, wann die ersten 5-Sterne Hotels in Deutschland anfangen, den Room-Service zu streichen.

Ein Kriterium um die 5-Sterne nach den Richtlinien der DEHOGA zu bekommen ist: Minibar und 24 Stunden Speisen und Getränke im Room-Service. Was also, wenn das nicht mehr offeriert wird? Bekommen die Hotels dann keine 5-Sterne mehr oder müssen die Sternerichtlinien ständig angepasst werden? Egal was auch wird, es zeigt, wie schnell Märkte sich verändern und wie kurz heute die Halbwertzeit der Dinge ist, mit denen man in der Vergangenheit Erfolg hatte. Hätte man vor fünf Jahren so richtig daran geglaubt, dass betuchte Gäste in einem Budget-Design Hotel schlafen, aber dann in einem Sterne-Restaurant essen gehen? Es gibt viele solcher Beispiele. Das Hilton ist eines und es zeigt, dass man immer und kontinuierlich das Ohr am Markt haben muss, um seinen Erfolg zu sichern. Ansonsten – da geht das heute ganz schnell – ist man weg vom Fenster.

Vor kurzem habe ich mit Olaf Philipp Beck darüber gesprochen. Der ehemalige General Manager des SIDE Hotels in Hamburg meint: „Wer fünf Sterne bucht und zahlt, der erwartet Room-Service und zahlt auch dafür.“ Ich frage mich allerdings: Wenn ich so viel Geld für ein Hotel ausgebe und dann nicht einmal mehr Room-Service bekomme, wieso soll ich das Hotel dann überhaupt noch buchen? Nur weil die Marke „Hilton“ drauf ist und ich meine Hilton-Honors Punkte bekomme?

Immer mehr Touristen kommen nach Bremen vs. Hotelmarkt Bremen hinkt bei Auslastung noch hinterher

Immer mehr Touristen kommen nach Bremen, Touristik-Zentrale, Gastwirte und Hotels sind zufrieden.  Zwar liegen der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) noch keine aktuellen Zahlen zum Sommer 2010 vor, doch eine Sprecherin ist sich sicher: „Es sieht deutlich besser aus als im Vorjahr. Bis einschließlich April stiegen die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent. Auch der Mai sei fast so gut gewesen wie 2009 – und das sogar ohne das Zugpferd Kirchentag“ – so lautet die Kernaussage eines Artikels im Weser-Kurier vom 21.07.2010.

Bremer Hotelmarkt hinkt bei der Auslastung noch hinterher…schuld ist die schwache Auslastung, die fast 10 Prozent niedriger ist als im Mai 2009…vor allem die Auslastung liegt seit Jahresbeginn meist unter Vorjahr, nur Februar und April brachten ein Plus. – so lautet die Kernaussage des AHGZ-Barometer über den Hotelmarkt Bremen in der ahgz vom 17.07.2010

Hier die Zahlen aus der ahgz

(bei dieser Gelegenheit noch einmal unseren Glückwunsch zur Eröffnung an das Atlantic Grand Hotel, wir wünschen viel Erfolg !)

Was stimmt denn nun ? Die einen sagen es wird mehr, die anderen sagen es hinkt hinterher…

Als „Benchmarkingtool“ oder „Trendbarometer“ gibt es da ja noch fairmas.  Mittlerweile stehen alle DEHOGA-Landesverbände rund um Bremen einer Kooperation mit fairmas positiv gegenüber und Verträge werden in Kürze unterschrieben.  Hoffen wir mal, dass auch der DEHOGA Bremen sich kümmert und seine Hotels dazu bewegen kann daran teilzunehmen.  Das würde zumindest einmal eine ordentliche Marktanalyse zulassen, solange die Hotels ihre realen Zahlen eingeben.

Wir sind gespannt und fragen uns, warum es so schwer ist eine gemeinsame Vorgehensweise starten ?

Ausbildung mangelhaft – Vorwürfe gegen Bremer Hotelgewerbe

Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten erhebt schwere Vorwürfe gegen das Bremer Hotelgewerbe. Eine Umfrage ergab, dass die Ausbildung teilweise mangelhaft ist. Von Ausbeutung ist die Rede. Vor allem arbeiten die Auszubildenen oft länger als erlaubt. – Bericht von buten un binnen, vom 15.07.2010.

Leider war von der DEHOGA Bremen niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.  Unserer Meinung nach sollte es eine verpflichtende Ausbildungsquote geben : auf jede/n Auszubildende/e muss mindestens eine x-Anzahl von Festangestellten kommen.  Wäre doch mal ein Aussage in Richtung qualitativ hochwertige Ausbildung, wenn sich die Mitgliedsbetriebe des DEHOGA Bremen gemeinsam dazu bekennen.

Ein Unternehmen auf dem Rücken von Auszubildenden aufzubauen, das geht auf alle Fälle gar nicht und gehört in die Kategorie „Daumen runter“ oder besser „what’s not“.  Diesen Betrieben sollte der Status des Ausbildungsbetriebes entzogen werden.

Kleiner Tip an die Azubis, wie spickmich.de eine interaktive Schüler-Plattform zum Lehrer benoten ist, gibt es mit kununu.de eine Plattform auf der man sein Unternehmen bewerten kann 🙂 – Missstände dieser Art gehören kommuniziert.

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